INTERVIEW MIT DEM RESTAURANT LA TORTUGA

INTERVIEW MIT DEM RESTAURANT LA TORTUGA

Wir haben uns mit Maria, Danilo und Orietta, den Managern des bekannten Restaurants "La Tortuga" unterhalten, das dieses Jahr vierzig ununterbrochene Jahre mit einem Michelin-Stern feiert. Nehmen Sie am Tisch Platz und lernen Sie diese wunderbare Familie kennen, der Gargnano so am Herzen liegt, dass die Produkte unserer Gegend die Protagonisten eines Sterne-Menüs sind.

Wie entstand das Restaurant La Tortuga?

Unser Restaurant hatte seine Wurzeln in den frühen 70er Jahren in der alten Taverne des Dorfes, die von Großmutter Teresa (der Mutter von Herrn Danilo Filippini – Anmerkung des Herausgebers) geführt wurde. Wir haben mit dem Restaurantbetrieb zum Teil aus wirtschaftlichen Gründen und zum Teil dank Danilos Arbeitserfahrung in einem bekannten Genfer Restaurant begonnen. Die Erfahrung in der Schweiz veränderte seine Mentalität so radikal, dass er die Gastronomie aus einem breiteren Blickwinkel betrachten konnte als dem etwas einfacheren Aspekt, der in den 70er Jahren in der Gastronomie in Italien üblich war. Wir waren begeisterte junge Leute, die sich mit ihrer großen Leidenschaft für Gastronomie und Gastfreundschaft auf dieses neue Abenteuer eingelassen hatten.

Wie habt ihr es geschafft, die Michelin Sterne zu erobern?

Wir haben es unserer konstanten und unermüdlichen Arbeit, im Einklang mit unserer Liebe zur Gastfreundschaft zu verdanken, dass wir den Michelin-Stern erhalten haben! In diesem Jahr wird unser Stern 40 Jahre alt. Eines Morgens im Jahr 1980 wachten wir auf und stellten fest, dass alles, was wir in den letzten 10 Jahren gemacht hatten, von Personen, die sich gerne über gutes Essen und Gastfreundschaft austauschen und dies in einem oder mehreren weltweit konsultierten Ratgebern beschreiben, als hervorragend anerkannt wurde.

Erzählt uns wie ihr den Generationswechsel erlebt habt

Für Danilo und Maria mit ihrer Mutter Teresa ist es fast automatisch passiert, auf ganz natürliche Weise und so geschieht es jetzt mit Orietta, die immer noch von Maria und ihren treuen Mitarbeitern unterstützt wird. Diese Generation hält jedoch an der Tradition des Restaurants fest und insbesondere an den Geschmacksnoten, die unsere Küchenphilosophie prägen.

In diesen 40 Jahren habt ihr Höhen und Tiefen erlebt. Hat es Zeiten gegeben, in denen ihr das alles aufgeben wolltet?

Alles aufzugeben war nie eine Option, aber manchmal haben sich die körperliche Müdigkeit, der Stress und das Gewicht der Verantwortung für die Leitung des Unternehmens, so klein es auch sein mag, auf die psychische Verfassung ausgewirkt. Aber die Zufriedenheit die wir erleben, hauptsächlich die, die wir bei unseren Kunden spüren, ist so groß, dass man alles vergisst und mit noch größerer Begeisterung weitermacht.

Wie sehr haben die kulinarischen und sonstigen Traditionen von Gargnano Euer Unternehmen beeinflusst?

Die Tradition übt unvermeidlich einen Einfluss aus, ebenso wie alle anderen Erfahrungen, die während der langen Arbeitstätigkeit eines jeden Menschen gemacht werden. Als Basis bleibt aber die Tradition, weil sie Teil der Erinnerung an die von Generation zu Generation überlieferten Geschmacksrichtungen ist und die es dir vor allen Dingen erlaubt, Zutaten aus deiner Umgebung zu verwenden, wie sie uns unser See in Hülle und Fülle an Qualität und Gesundheit bietet und die Teil unseres örtlichen Erbteils sind. Gewiss braucht man auch externe Anregungen  um die eigenen Produkte aufzuwerten, sowie  Erfahrung und Kenntnisse über andere Geschmacksrichtungen und Kochtechniken um sie auch alternativ verwenden zu können, alles Dinge, die man vor allem durch Reisen oder die Teilnahme an Masterstudiengängen mit anderen Köchen und aus anderen Vergleichsmöglichkeiten lernt.

Wie hat sich die andauernde Anerkennung des Michelin-Sterns ausgewirkt?

In Bezug auf unsere Mentalität und unsere Verhaltensweise hat der Stern nichts geändert, denn so sind wir aufgewachsen und so machen wir ungeachtet dieser Auszeichnung mit Leidenschaft unsere Arbeit weiter. Sicherlich hat er uns geholfen und hilft uns immer noch dabei, unseren Kundenkreis national und international zu erweitern und dafür sind wir natürlich sehr dankbar.